
Viele Menschen behandeln ihre Haut, als sei sie eine rein äußere Angelegenheit. Doch wahre Schönheit entsteht von innen nicht als Spruch, sondern als biologisches und energetisches Gesetz. Die Haut ist der Spiegel deiner Seele. Und was sie zeigt, ist das Echo dessen, was im Inneren geschieht, in unserem Verdauungssystem, im Lymphfluss, in der Blutqualität und in unserem Energiehaushalt.
Ein fahler Teint, entzündliche Prozesse, Pickel, Rötungen oder Trockenheit entstehen selten einfach nur auf der Haut. Meist beginnt es tiefer im Darm, im Milz-Qi – dem Zentrum für Aufnahme, Verwertung und Transport, in der Lymphe, im Zuckerstoffwechsel und in der Fähigkeit des Körpers, zu unterscheiden, was zu ihm gehört und was nicht.
Die Traditionelle Chinesische Medizin spricht vom Milz-Qi als dem energetischen System, das Nährstoffe aus der Nahrung extrahiert und dem Körper zur Verfügung stellt. Ist das Milz-Qi geschwächt durch kalte Nahrung, emotionalen Stress, Sorgen, zu viel Zucker oder ständiges Snacken kann der Körper zwar Nahrung aufnehmen, aber nicht mehr richtig verarbeiten. Statt klarer Energie entsteht sogenannte „Feuchtigkeit“. Im übertragenen Sinn der Körper verschleimt, das System wird träge, der Lymphfluss stockt und die Haut beginnt, das zu zeigen, was der Darm nicht klären konnte.
Gerade bei unreiner, öliger oder müder Haut lohnt sich der Blick auf die Lymphe. Sie transportiert nicht nur Immunzellen, sondern ist auch für den Abtransport von Abfallstoffen zuständig. Wenn das Lymphsystem träge wird durch Bewegungsmangel, zu wenig Wasser, zu viel tierisches Eiweiß oder belastende Emotionen, können diese Stoffe nicht mehr abfließen. Die Haut übernimmt dann eine Ausleitungsfunktion, die eigentlich dem Darm und der Lymphe obliegt. Das Ergebnis sind Pickel, Rötungen, Hautstauungen oder eine bleierne Müdigkeit im Gewebe.
Zucker spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle. Nicht nur, weil er Entzündungsprozesse fördert und den Insulinspiegel belastet, sondern weil er das Qi bindet. In der TCM sagt man: „Süß blockiert das klare Denken und das klare Leuchten.“ Energetisch gesehen „klebt“ Zucker das System zu, er macht müde, schwächt die Mitte und erzeugt auf Dauer eine unterschwellige Entzündungsneigung. Viele Hautbilder, besonders bei Erwachsenen, sind Ausdruck eines daueraktivierten, aber erschöpften Systems.
Ein weiterer, oft unterschätzter Punkt sind Unverträglichkeiten. Gluten, Laktose, Fruktose oder Zusatzstoffe belasten nicht nur den Darm, sondern auch das Immunsystem und damit indirekt auch die Haut. Oft zeigt die Haut Symptome, bevor die Betroffene selbst weiß, dass sie eine Unverträglichkeit hat. Rötungen an den Wangen, Ekzeme, Spannung auf der Stirn oder ein juckender Rücken sind Hinweise auf einen inneren Reiz, den das System abwehren muss.
Und doch geht es nicht um Verzicht oder um Schuld, sondern um Bewusstheit. Wenn wir unseren Körper verstehen, beginnt auch die Haut sich zu verändern. Nicht von heute auf morgen, aber spürbar, fühlbar und sichtbar.
In meiner Praxis arbeite ich mit Hautpflegeprodukten von Sothys, die gezielt dort ansetzen, wo das Gewebe Unterstützung braucht. Aber ich weiß auch, die beste Creme kann nur wirken, wenn das Gewebe durchlässig, versorgt und gut genährt ist, nicht nur äußerlich, sondern innerlich.
Deshalb fließen in meine Arbeit auch Ernährungsempfehlungen, kleine Impulse aus der TCM, Lymphaktivierung durch achtsame Berührung und energetische Massagetechniken mit ein. Denn Schönheit beginnt nicht in der Tube. Sondern im Bauch, im Blut und in der inneren Mitte.
Und manchmal reicht schon der erste bewusste Schritt, weniger Zucker, mehr warmes Wasser, regelmäßig essen, achtsamer atmen um die innere Ordnung wiederzufinden, die sich dann auf der Haut zeigen darf.
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